Warum wir nach Finnland ausgewandert sind
- paede-vogel
- vor 6 Stunden
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Wir werden immer wieder gefragt: Warum Finnland?
Lustigerweise fragte kaum jemand, warum wir überhaupt auswandern. Den meisten war wohl schon klar, dass es uns früher oder später wieder wegziehen würde. Nach unseren Reisen – allein durch Südamerika bzw. Kanada/USA und unserer gemeinsamen Fahrradreise durch den Balkan bis in die Türkei – haben wir uns viele Gedanken gemacht:
Wo möchten wir leben? Und vor allem: Was möchten wir arbeiten?
Es ist nicht so, dass Arbeiten und Leben in der Schweiz grundsätzlich nicht schön wären.
Uns hat es im Berner Oberland ebenso gut gefallen wie in unseren Heimatorten in der Nordwestschweiz. Trotzdem waren wir durch den sozialen Druck und die hohen Lebenshaltungskosten stark in unseren Möglichkeiten eingeschränkt.
Diese Auswanderung ist kein Nein zur Schweiz – sie ist ein Ja zu unserer Weiterentwicklung, zu neuen Möglichkeiten und zu dem Leben, das wir uns wünschen.
Wir haben uns mehr Freiheit gewünscht, mehr Flexibilität in der Gestaltung unseres Lebens und mehr Ruhe. Wir haben uns auch weniger Stress gewünscht.
Da arbeiten wir noch daran...
Uns war klar: All das würden wir in der Schweiz nicht finden – und schon gar nicht finanzieren können. Dann ergab sich die Möglichkeit, nach Finnland zu gehen.
Ja, diese Möglichkeit bestand eigentlich schon länger, aber es war bisher nicht der richtige Zeitpunkt. Nach unserer wegen Corona abgebrochenen Radreise, den Unsicherheiten und Maßnahmen danach und den vielen Erfahrungen, die wir in dieser Zeit sammeln konnten, wurde die Zeit allmählich reif für ein neues Kapitel.
Wir wussten besser, was wir wollen – und wie wir es wollen.
Finnland war nie das Ziel – aber es war für uns die perfekte Gelegenheit. Und wer einmal den Ort gesehen hat, an dem wir jetzt leben, der weiß auch warum.
Das Klima in Finnland ist für uns besonders im Sommer ein Segen:
Der See liegt direkt vor unserer Haustür, und die Natur ist einfach traumhaft schön.
Der Winter ist zwar herausfordernd – aber ebenfalls einzigartig.
Die Menschen sind sehr freundlich, hilfsbereit und geben sich meistens sehr fest Mühe um mit uns zu kommunizieren, auch wenn unser Finnisch noch sehr bescheiden ist.
Wir haben unendlich viel Platz für Projekte, können Feuer machen, wann immer wir wollen, Beeren und Pilze sammeln, soviel wir tragen können, und auch an einem Ostersonntag Lärm machen (denn dann sind sowieso alle Finnen im Wald am Arbeiten).
Natürlich gibt es auch Schwierigkeiten, Stolpersteine und andere Herausforderungen – auf diese gehen wir in einem separaten Beitrag noch ein.
Trotzdem ist diese Zeit für uns eine wunderbare Erfahrung – ein Abenteuer, das unvergleichlich ist.
Hinzu kommt, dass Finnland eines der sichersten Länder der Welt ist, eine hervorragende Infrastruktur besitzt, offiziell als glücklichstes Land der Welt gilt und eine sehr niedrige Bevölkerungsdichte hat: 17 Personen pro km².
In unserem Bezirk Nordkarelien sind es sogar nur 7 Personen pro km².
Und damit das auch noch gesagt ist:
Ja, wir sind nur ca. 50 km Luftlinie von der russischen Grenze entfernt.
Und nein, wir machen uns keine Sorgen.
Wir geniessen den Moment in Finnland sehr und lieben es im hier und jetzt zu leben.
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